In jeder Beziehung kann es zu einer Krise kommen. Die meisten bekommen ihre Konflikte selbst gelöst, bei anderen kommt es erneut zum Streit und es hilft nur eine Paartherapie, um aus dieser Situation heraus zu kommen.
Bei Paaren die über ihre Konflikte sprechen steigt nicht nur der Adrenalinspiegel, sondern das Cortisol, welches zur Beruhigung dienen sollte, geht nach unten. Dies haben Psychologen festgestellt, die bei ihren Untersuchungen eine chronische Erregung der Paare bei einem Streit beobachten konnten. Dadurch ist das immunologische System beeinträchtigt.
Durch die Hilfe eines Therapeuten können schätzungsweise vier Prozent der Trennungen verhindert werden. Doch viele verzichten auf die Hilfe eines Therapeuten durch Scheu oder weil, die Leistungen selbst getragen werden müssen und eine Therapie keine Kassenleistung ist.
Eine Therapie bringt natürlich erst auf Dauer etwas und es sind keine Erfolge sofort zuerkennen. Jedoch hilft es Paaren, wieder miteinander zu kommunizieren.
Durch das Ungleichgewicht in dem Stresssystem kann die Reizschwelle bei Paaren sehr niedrig und ein Streit sogar bei Kleinigkeiten aufkommen.
Man selbst merkt bei einem Streit, dass man nicht mehr in der Lage ist, seinem Partner zuzuhören und die negative Wahrnehmung gefestigt wird.
Durch Paarmythen setzen sich Paare unter Druck und manövrieren sich in einen unerträglichen Zustand. Für Therapeuten ist diese Situation sehr harte Arbeit, da sie bei Paaren nicht nur jedes Wort genau mitbekommen müssen, sondern gleichzeitig auf die Stimmlage und die Körperhaltung achten müssen.
Ein Therapeut muss sich während einer Sitzung viele Fragen stellen, um die passende Therapie vorzuschlagen.
Wie in vielen Bereichen sucht man auch in einer Partnerschaft die Schuld bei jemand anderem und nicht bei sich selbst. Besonders häufig wird die Schuld dem Partner gegeben, wenn eine große seelische Verletzung, beispielsweise durch das Fremdgehen seines Partners, stattgefunden hat.
Auch wenn das Fremdgehen nicht so häufig vorkommt, wie es in den Medien gezeigt wird, läuft ein solcher Prozess nicht ohne Schmerzen ab und es kann auch zu Rückschlägen kommen.
Da Paartherapeuten eine Doppelpartei ergreifen müssen, ist es wichtig, dass die Chemie stimmt, denn so können die Belange beider Partner verstanden und vertreten werden.
Ob die Ratschläge des Therapeuten angenommen werden, ist die Entscheidung der einzelnen Paare. Es kann helfen, wenn ein kleinen Vertrag aufgesetzt wird, der dafür sorgt, das beide Partner verpflichtet sind die Therapie mitzumachen, auch wenn gerade eine kritische und schwierige Phase durchgemacht wird.
Da eine Therapie im Abstand von vier bis sechs Wochen für 10 bis 15 Sitzungen stattfindet, müssen die Paare besonders zu Hause an ihrer Beziehung arbeiten. Ein erster Schritt kann es sein, sich für Gespräche zu verabreden.